Chile

O-Trek / W-Trek Patagonien – Torres del Paine Nationalpark

Du möchtest Patagonien auf seine rauste und unerbittlichste Weise kennenlernen, möchtest den Park abseits der Touristenpfade entdecken und unglaubliche Landschaften entdecken? Dann bist du auf dem O-Trek (W-Trek) genau richtig. Der Trek führt dich innerhalb von 8 Tagen (bzw. 5 Tagen) einmal um das Bergmassiv im Torres del Paine Nationalpark.

Was erwartet dich auf dem O-Trek / W-Trek?

Du hast zwei Möglichkeiten für die Wanderung, zwischen denen du dich entscheiden musst. Entweder kannst du den längeren O-Trek wandern, der dich im Kreis um das Bergmassiv herumführt und 7-8 Tage dauert oder du wanderst den kürzeren, 5 Tage dauernden W-Trek, der Teil des O-Treks ist und den südlichen Teil des Treks abdeckt. Auf beiden Treks wanderst du durch spektakuläre alpine Landschaften, mit grandiosen Ausblicke auf Gletscher, Seen und Bergformationen. Am Ende bist du eine der schönsten Wanderungen der Welt gegangen, an einem der schönsten Orte der Welt und wirst eine Menge für dich persönlich mitgenommen haben.

Sonnenaufgang über der Base Torres an der Laguna de los Tres auf dem O-Trek im Torres Del Paine Nationalpark in Patagonien

Unterschied O-Trek / W-Trek

O-TrekW-Trek
Länge120 km100 km
Dauer7-8 Tage4-5 Tage
Höchster Punkt1.220 m (John Gardner Pass)900 m (Base Torres)
Anstrengendster TagCamping Los Perros – Refugio Grey (John-Gardner-Pass)Valle Frances & Mirador Británico
Wanderrichtunggegen den Uhrzeigersinnbeide Richtungen
StartpunktWelcome CenterRefugio Paine Grande oder Welcome Center
HighlightsJohn-Gardner-Pass, Grey Glacier, Valle Frances, Mirador Base TorresValle Frances, Mirador Base Torres
CampsSeron, Dickson, Los Perros, Grey, Paine Grande, Frances / Cuernos, Chileno / Camping CentralGrey, Paine Grande, Frances / Cuernos, Chileno / Camping Central
Bemerkungabgelegener, weniger überfüllt, keine Tageswanderer auf den ersten Etappenkürzer, einfacher

Route de O-Treks
Route de W-Treks

Das Wetter

Das Wetter im Torres del Paine Nationalpark änderst sich gefühlt stündlich. Sei auf alle Jahreszeiten vorbereitet. Als wir den Trek gegangen sind, hatten wir von allem etwas – von Sonnenschein, über Sturm bis hin zu Regen und Schnee. In den meisten Refugios hängt das Wetter für die nächsten Tage immer aus. Schau dir das am besten an, damit du weißt, auf was du dich einstellen kannst. Besonders für den Tag der Überquerung des John-Gardner-Pass ist das relevant, denn bei zu schlechtem Wetter kann es sein, dass der Trail komplett geschlossen wird und du den Trail nicht weitergehen kannst.

Übernachtungsmöglichkeiten

Du hast verschiedenen Optionen für die Übernachtungen. Entweder du nimmst dein eigenes Zelt und deine eigene Ausrüstung mit oder du buchst Zelte und Ausrüstung vor Ort. An manchen Refugios gibt es auch wenige begrenzet Plätze in den Refugios, wo man in den Hütten schlafen kann. Grundsätzlich solltest du wissen, dass es zwei Anbieter gibt. Die Hälfte der Campingplätze wird von Vertice Patagonia betreut. Das sind die deutlich günstigeren Plätze und Unterkünfte (Dickson, Los Perros, Grey und Paine Grande). Die anderen Campingplätze werden von Las Torres Patagonia betreut (Central, Serron, Frances, Los Cuernos, Chileno). Du kannst nur auf diesen Plätzen übernachten.

Hinweis: Wenn du dich dafür entscheidest, die Zelte vor Ort zu nutzen, prüfe diese jedes Mal bevor du sie betrittst. Aufgrund des starken Sturms sind die Zelte häufiger mal kaputt, insbesondere die Zipper waren des Öfteren defekt. In Paine Grande hatten wir auch komplett aufgerissene Zelte. Du kannst dann einfach vorne Bescheid sagen und bekommst dann ein neues Zelt. Außerdem solltest du die Zelte von innen checken, es gibt häufiger mal Zelte, in denen die Matten Bettwanzen haben.

Zelte von Vertice auf dem O-Trek auf Dickson
Zelte von Vertice
Zelte von Las Torres auf dem O-Trek auf dem Camp Seron
Zelte von Las Torres

Buchung des Treks

Du brauchst nicht zwingend einen Guide oder eine organisierte Tour für diesen Trek. Wir würden die daher empfehlen, alles selbst zu buchen. Folgende Dinge musst du im Voraus buchen:

  • Shuttle von Puerto Natales zum Gate Amarga im Torres del Paine Nationalpark und zurück: Hier können wir die Bus-Sur empfehlen. Tickets kannst du hier buchen.
  • Eintrittstickets für den Torres del Paine Nationalpark (Wichtig: Ticket für mehr als 3 Tage). Die Tickets bekommst du hier.
  • Unterkünfte für den Trek kannst du bei Vertrice und bei Las Torres buchen.
  • ggf. Essen auf dem Trek: Falls du nicht als Selbstversorger unterwegs bist, gibt es auch die Möglichkeit, Essen an den Refugios und Campsites zu bestellen. Das kannst du ebenfalls bei den beiden Anbietern online machen.

Bei der Buchung hast du verschiedene Möglichkeiten. Entweder buchst du alles auf eigene Faust oder gebündelt über Booking Patagonia. Der Trek öffnet am 1 November und schließt ab Mai.

Je nachdem wann du unterwegs bist und welche Unterkünfte du benötigst, musst du weiter im Voraus buchen. Die Hütten musst du weit im Voraus buchen. Bei uns waren die Hütten bereits über 6 Monate im Voraus komplett ausgebucht. Auch die Campingplätze für eigene Zelte solltest du weiter im Voraus buchen, denn diese Plätze sind ebenfalls begrenzt. Wenn du in der Hauptsaison von Dezember-Februar den Trek starten möchtest, solltest du ebenfalls einig Monate vorher die Plätze buchen. Im November und März kannst du die Plätze oft auch noch ein paar Wochen vorher buchen.

Unsere Empfehlung: Wenn du Zeit sparen möchtest, buche am besten alles über Booking Patagonia. Es gibt hier quasi keine preislichen Unterschiede zu der Buchung auf den offiziellen Seiten und du hast alles übersichtlich auf einer Seite.

Kosten

Je nachdem welchen Trek du machst, unterscheiden sich die Kosten natürlich. Außerdem macht es einen Unterschied, ob du mit dem eigenen Zelt und als Selbstversorger unterwegs bist oder in Hütten und den Zelten vor Ort schläfst und alle Mahlzeiten vor Ort buchst. Hier eine Kostenübersicht*:

Günstigste OptionTeuerste Option
Eintritt Nationalpark Torres del Paine46.200 CLP46.200 CLP
Shuttle Puerto Natales – Gate Amarga:14.000 CLP14.000 CLP
Shuttle Gate Amarga – Welcome Center:4.500 CLP4.500 CLP
Serón (Premium Camping / Zelt):45 $140 $ // Essen: 110 $
Dickson (Hütte (mit Bettwäsche)):11 $100 $ // Essen: 95 $
Los Perros (Zelt):11 $62 $ (kein Essen)
Refugio Grey (Hütte (mit Bettwäsche)):11 $100 $ // Essen: 95 $
Refugio Paine Grande (Hütte (mit Bettwäsche)):13 $100 $ // Essen: 95 $
Francés / Cuernos Camping (Premium Camping / Zelt):45 $140 $ // Essen: 110 $
Chileno Camping (Premium Camping / Zelt):45 $140 $ // Essen: 110 $
Shuttle Welcome Center – Gate Amarga:4.500 CLP4.500 CLP
Shuttle Gate Amarga – Puerto Natales:14.000 CLP14.000 CLP
Eigenes Essen120 €
Summe370 €1.370 €

Das macht in Summe ca. 1370 € für den O-Trek und ca. W-Trek ca. 900 € pro Person. Dem gegenüber bezahlt man für die günstigste Variante nur ca. 370 € für den O-Trek und 290 € für den O-Trek.

*Die Preise für das Zelt setzen voraus, dass man zu zweit im Zelt schläft.

Achtung: Den Shuttle vom Gate Amarga zum Welcome Center musst du vor Ort separat bezahlen und kann nicht vorher gebucht werden. Der Preis liegt bei 4.500 CLP pro Person pro Fahrt.

Welche Ausrüstung sollte auf deiner Packliste nicht fehlen?

Unsere Empfehlung: Nimm nur das mit, was du wirklich brauchst. Du schleppst es alles mit nach oben und oft sind die Strecken sehr lang. Das ist unsere Packliste für den Hike:

Grundausstattung:

  • 1x Regenjacke + Regenhose
  • 1x Wanderschuhe
  • 1x Wanderstöcke
  • 1x Fleece
  • 1x Daunenjacke
  • 2x Merinoshirt (Langarm)
  • 1x Wanderhose
  • 1x Lange Unterhose
  • 3-4x Unterhosen
  • 2x Socken
  • Handschuhe, Mütze, Schlauchschal, Capi
  • Sonnenbrille
  • Erste-Hilfe Set (inkl. Blasenpflaster) / Reiseapotheke / Sonnencreme
  • Trinkblase oder Wasserflasche mit Filter
  • Stirnlampe
  • Handy / Kamera
  • GPS-Gerät (Garmin Inreach)
  • FlipFlops
  • Reisepass und Touristenkarte

Campingausrüstung:

  • Schlafsack
  • Isomatte
  • Zelt (extra Heringe)

Selbstversorger:

  • 8x Frühstück: Porridge / Trockenfrüchte / Nussmischung
  • 8x Snacks: Cracker / Müsliriegel
  • 8x Abendessen: Suppen, Nudeln, Risotto
  • Campingkocher + Gaskatusche
  • Topf
  • Besteck
  • Tees
  • Tasse / Teller
Gepäck für den O-Trek
Essen als Selbstversorger auf dem O-Trek

Das brauchst du nicht mitbringen:

  • Schlafsack

  • Kissen

  • Mahlzeiten

!

Info: Du musst nicht dein gesamtes Gepäck mit auf den Trek nehmen. Buche am besten vor und nach deiner Wanderung dieselbe Unterkunft in Puerto Natales. Dann kannst du dein Gepäck bei den meisten kostenlos vor Ort lagern.

Essen & Trinken

Wie bereits geschrieben kannst du entweder Essen aus den Refugios bekommen oder du kannst dich selbst versorgen, je nachdem welche Erfahrungen du sammeln möchtest. Wir waren sehr froh darüber als Selbstversorger unterwegs gewesen zu sein, so haben wir eine Menge Geld gespart. Wer nicht das Essen für die gesamt Zeit mitnehmen möchte, findet in vielen der Refugios Minimarkets, in denen man auch Nudeln und Risottos kaufen kann. Das ist zwar ein wenig teurer als aus dem Supermarkt, aber im Vergleich zu den Preisen in den Restaurants deutlich günstiger (für 2 Personen zahlt man für ein Mahlzeit ca. 5-6 €).

Man kann das Essen vorher bei der Buchung mit bestellen. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, das Essen spontan vor Ort zu buchen, sofern es noch Kapazitäten gibt. Wir fanden es ein wenig komisch, dass dies sogar günstiger gewesen ist, als das Essen vorab zu bestellen. Grundsätzlich können wir aber sagen, dass wir die Vollversorgungspakete sehr teuer fanden. Bei vielen Refugios konnte man auch in den Restaurants einzelne Gerichte kaufen wie z. B. eine Pizza für ca. 15 €. Das fanden wir im Vergleich zu den teuren Vollversorgungspakten deutlich empfehlenswerter.

Hinweis: Falls du als Selbstversorger unterwegs bist, nimm auf jeden Fall für 1-2 Tage etwas mehr zu Essen mit, für den Fall, dass man doch mal in eine Notsituation kommt oder dich der Hunger überkommt.

Die Etappen - Überblick

Der klassische O-Trek besteht aus 8 Etappen also 7 Nächten und geht gegen den Uhrzeigersinn. Das sind die Etappen:

Shuttle zum Start des Acatenango Hike

Der Start

Beginnen wirst du den ersten Tag sehr wahrscheinlich in Puerto Natales. Von hier aus fährst du mit dem Bus um ca. 07:00 Uhr Richtung Torres del Paine Nationalpark. Um ca. 09:00 Uhr erreicht man dann den Eingang an der Laguna Amarga, wo man sein Eintrittsticket für den Park vorzeigen muss und noch mal die Toiletten nutzen kann. Von hier steigst du dann noch mal in einen anderen Shuttle-Bus um, der dich zum Welcome Center bringt. Dort startet dann deine Wanderung:

Eingang zum Torres del Paine Nationalpark
Ticketkontrolle am Gate Amarga

Etappe 1: Vom Welcome-Center zum Camping Serón

Überblick: ca. 14 km, ca. 360 hm , 4-5 h

Der erste Tag ist sehr entspannt. Du folgst einfach dem Pfad hinter dem Welcome Center. Hier ist der Campingplatz Serón bereits ausgeschildert. Nach einem ersten kurzen Anstieg führt dich der Trail größtenteils durch breite Wald- und Wiesenwege. Die gesamt Etappe ist vergleichsweise sehr eben und du legst kaum Höhenmeter zurück, sodass du diesen Tag gut nutzen kannst, um dich für die nächsten Tage schon mal aufzuwärmen. Auf dem Weg bieten sich dir viele Wasserquellen, wo du dein Trinkwasser auffüllen kannst.

Im Camp angekommen, checkst du erst einmal ein und kannst dich dann einrichten.

Hinweis: Alternativ kannst du an diesem Tag auch bereits zum Mirador Las Torres wandern. Hierfür würden wir dir aber empfehlen bereits im Park zu übernachten und auf dem Camping Central zu campen.

Blick auf die Landschaft auf er ersten Etappe des O-Treks.
Pferde auf dem O-Trek

Der Campingplatz Serón:

Betreiber: Las Torres

Ausstattung: warme Duschen, kostenpflichtiges Wifi

Hinweise: Dusche am besten, wenn du ankommst, denn das warme Wasser ist abends oft aufgebraucht und die Duschen eiskalt. Das Gleiche gilt fürs Kochen. Koche so früh wie möglich, denn das Kochzelt ist winzig und abends kann es sein, dass du keinen Platz mehr findest.

Zelte von Las Torres auf dem O-Trek auf dem Camp Seron

Etappe 2: Von Serón nach Dickson

Überblick: ca. 19 km, Höhenmeter ca. 480, 7-8 h

Am zweiten Tag steht dir bereits einer der längsten Etappen bevor. Ca. 19 Kilometer musst du bis zum nächsten Camp zurücklegen. Doch dafür wirst du auf dem Weg mit grandiosen Ausblicken belohnt. Zunächst wanderst du vorbei an wunderschöne blaue Seen und über grüne Wiesen.

Im Bereich des Paine Sees querst du einen Pass, auf dem es sehr windig sein kann. Pass also auf, dass du oder deiner Dinge nicht von einer plötzlichen Böe erfasst werden. Auf halber Strecke kommst du dann an der Rangerstation Coirón vorbei. Hier gibt es Toiletten und Picknick-Tische. Der Ort eignet sich somit super für eine Mittagspause. Bei uns war es hier ansonsten sehr zerfallen und auch kein Ranger vor Ort.

Zum Ende der Etappe bietet sich dir nach einem letzten Anstieg ein grandioser Blick auf imposante Berge und auf die Halbinsel, auf der das Refugio Dickson liegt. Der Campingplatz ist definitiv einer der schönst gelegenen auf dem ganzen Trek und wirkt im Vergleich zu Serrón quasi schon luxuriös.

Wenn du ankommst, registrierst du dich hier zunächst bei CONAF und trägst dich in ein Buch ein. Danach checkst du noch ein und kannst dort auch das Wetter prüfen.

Seenlandschaft auf Etappe 2 O-Trek
Blick auf das Refugio Dickson auf dem O-Trek

Der Campingplatz Dickson:

Betreiber: Vertice

Ausstattung: warme Duschen, kostenpflichtiges Wifi, kleiner Minimarket

Hinweise: Die Duschen sind schön heiß und es gibt eine schöne große Kocharea.

Tipp: Vom Campingplatz kannst du auch zu einem Strand runter zum See laufen. Dieser ist auch ausgeschildert. Bei gutem Wetter solltest du zum Sonnenuntergang runterlaufen. Es ist wirklich malerisch hier direkt am See.

Zelte von Vertice auf dem O-Trek auf Dickson
Schild zum Strand in Dickson
Strand am Camping Dickson auf dem O-Trek

Etappe 3: Dickson nach Los Perros

Überblick: ca. 13 km, ca. 530 hm, 5h

Heute steht dir ein vergleichsweise entspannter Tag bevor, für den man ca. 4-5 h einplanen sollte. Wir empfehlen dir dennoch, nicht allzu spät loszugehen, damit du am Nachmittag noch genügend Zeit hast, dich auszuruhen und früh schlafen zu gehen.

Zu Beginn der Wanderung steht bereits der erste Aufstieg im Wald bevor. Bleib auf jeden Fall zwischendurch mal stehen und drehe dich um, denn bei gutem Wetter hast du einen grandiosen Ausblick auf die gegenüberliegenden Gletscher hinter dem See. Der Weg führt dich weiter durch den mystischen Wald und nach ca. 1/3 der Strecke kommt man am Aussichtspunkt Valle Los Perros vorbei, von dem man einen tollen Blick ins Tal und auf dem gleichnamigen Gletscher hat.

Achte beim Wasser auffüllen darauf, Flüsse mit klarem Wasser zu nehmen. Den Großteil deiner Wanderung läufst du entlang des Flusses Los Perros, der sehr viele Sedimente enthält und sich somit nicht als Trinkwasserquelle eignet.

Zum Ende deiner heutigen Etappe steht dann noch mal ein steilerer Anstieg zur Gletscherlagune des Los Perros bevor. Nach ein paar weiteren Metern erreicht man dann auch schon das Camp.

Gletscher Los Perros auf dem O-Trek
Wald im Torres del Paine Nationalpark auf dem O-Trek.

Der Campingplatz Los Perros:

Betreiber: Vertice

Ausstattung: kalte Duschen

Hinweise: Dies ist mit Abstand der einfachste Campingplatz. Dennoch fanden wir ihn ebenfalls sehr schön gelegen und er hat ebenfalls eine große Kocharea.

Hütte am Camp Los Perros auf dem O-Trek
Pferde bringen die Lebensmittel zu Camps auf dem O-Trek
Zelt auf dem Campingplatz Los Perros auf dem O-Trek

Etappe 4: Los Perros – John Gardner Pass – Refugio Grey

Überblick: ca. 21 km, ca. 670 hm Aufstieg / ca. 1200 hm Abstieg, 9-10 h

Heute steht der wohl anstrengendste und anspruchsvollste Tag der gesamten Tour bevor. Du kannst nur hoffen, dass du für diesen Tag gutes Wetter hast, denn bei schlechtem Wetter macht dieser Teil absolut keinen Spaß.

Wichtig ist, dass du vor 7:00 Uhr morgens losgehen musst. Denn die Ranger schließen den Trail dann spätestens, da zum Nachmittag das Wetter häufig deutlich schlechter am Pass wird und man den Pass so früh wie möglich queren sollte. Wir empfehlen dir, so früh wie möglich zu starten und am besten zwischen 5-6 Uhr loszugehen.

Der erste Abschnitt führt steil in den Wald nach oben und bei schlechtem Wetter oder regnerischen Tagen vorher, kann es hier sehr maschig und sumpfig sein. An einigen Stellen musste man über schmale Bretter und Stämme balancieren und auf allen vieren kraxeln. Pass also auf, dass du nicht über die ganzen Steine und Wurzeln stolperst. Nachdem du den Wald verlässt, kannst du den Pass bereits sehen.

Sonnenaufgang am John-Gardner-Pass auf dem O-Trek

Jetzt geht es auf dem Geröllfeld weiter nach oben. An sich ist der Pass technisch nicht schwer und bei gutem Wetter sehr gut zu gehen. Allerdings kann die Wegfindung bei schlechtem Wetter hier sehr schwierig sein. Es empfiehlt sich also die GPS-Daten und die Karten offline runterzuladen, damit du den Weg bei schlechten Sichtverhältnissen auch findest. Sobald du den Pass querst, eröffnet sich dir ein grandioser Ausblick auf dem Gey Gletscher. Hier kannst du erst man eine Pause einlegen und den Ausblick genießen.

Gletscher vor dem John-Gardner Pass auf dem O-Trek
Blick auf dem Grey Gletscher vom John-Gardner-Pass
Grey Gletscher auf dem O-Trek

Nun geht es nach unten – über 600 Höhenmeter sind es bis zum nächsten Halt. Hier helfen dir auf jeden Fall Wanderstöcke, denn der Trail ist extrem steil und führt in Serpentinen nach unten. Beim Camping Paso muss man sich wieder registrieren und kann dort auch kochen. Wir würden dir auf jeden Fall empfehlen, hier auch etwas zu kochen oder wenigstens zu Essen, denn du bist schon lange unterwegs und hast noch einiges an Strecke vor dir.

Vom Camp sind es noch mal 4-5 Stunden. Allerdings geht es hier überwiegend bergab und du querst die drei berühmten Hängebrücken. Nach einem langen Tag erreichst du dann endlich das Refugio Grey. Wenn du es nicht auf dem Trail gemerkt hast, wirst du es spätestens hier merken. Es ist deutlich voller an dem Camp und auf dem Track. Denn hier startet bzw. endet auch der W-Trek.

Tipp: Wenn du nur den W-Trek machst, laufe auf jeden Fall bis zu den drei Hängebrücken. Von hier hast du noch mal unglaublichere Ausblicke auf den Grey Gletscher als von dem Mirador Grey hinter dem Grey Refugio.

Abbruchkante des Grey Gletschers
Hängebrücken auf dem O-Trek

Das Refugio Grey:

Betreiber: Vertice

Ausstattung: heiße Duschen, große Kocharea, kostenpflichtiges Wifi, Minimarket, Restaurant

Campingplatz am Refugio Grey auf dem O-Trek

Etappe 5: Refugio Grey nach Refugio Paine Grande

Überblick: ca. 12 km, ca. 450 hm, 4 h

Heute steht dir wieder ein entspannterer Tag bevor. Doch der letzte Tag wird dir noch in den Knochen stecken. Lass dir daher Zeit und gehe entspannt zum nächsten Ziel. Die Wanderung führt dich vorbei am Lago Grey bis zum Lago Pehoé, an dem das Paine Grande Refugio liegt. Für diese Etappe benötigt du ca. 4 h. Dein erstes Ziel ist der Mirador Grey. Bis hierhin erklimmt man die meisten Höhenmeter des Tages. Danach ist der Trail verhältnismäßig flach und führt durch ein paar Wälder, vorbei an einem kleinen See und zum Ende durch eine Schlucht.

Dann erreicht man auch schon das Refugio Paine Grande, was mit Abstand das größte Refugio auf dem Trail ist. Die Hut ist riesig und auch der Speisesaal wirkt wie ein Kantine. Auch hier checkst du erst mal ein und registrierst dich.

Blick auf dem Grey Gletscher auf dem O-Trek
Sonnenuntergang am Refugio Paine Grande auf dem O-Trek

Das Refugio Paine Grande:

Betreiber: Vertice

Ausstattung: heiße Duschen, große Kocharea, kostenpflichtiges Wifi, Minimarket, Restaurant

Hinweis: Prüfe hier unbedingt vorab dein Zelt. Als wir vor Ort waren, waren sehr viele Zelte durch den starken Wind beschädigt und wir mussten ein neues Zelt bekommen.

Tipp: Laufe abends noch runter zum Ufer des Sees und genieße den Sonnenuntergang über den Bergen. In den Wiesen kann man auch häufiger mal Wildtiere, wie Füchse, beobachten.

Zelte am Paine Grande

Etappe 6: Paine Grande nach Frances

Überblick: ca. 7,5 km (+11 km für Valle Frances), Höhenmeter ca. 100 hm (+ 800 hm für Valle Frances), 4h (+ 5 h für Valle Frances)

Für diesen Tag hast du verschiedene Optionen, je nachdem, was du planst, musst du früher oder später losgehen. Wenn du noch müde von den Vortagen bist und keine lange Strecke laufen möchtest, kannst du auf direktem Weg von Paine Grande nach Frances laufen. Das ist die kürzestes Etappe, die du vor dir haben kannst. Der Weg führt zunächst vorbei am Lago Skottsberg und ist relativ eben. Nach ca. 7,5 Kilometern erreicht man dann die Rangerstation Italiano, von der aus man ins Valle Frances laufen kann. Hier warten die beiden Aussichtspunkte Mirador Frances und Britanico auf einen. An der Rangerstation gibt es Toiletten, du kannst dein Waser auffüllen und du kannst auch deinen Rucksack hier unten deponieren, wenn du rauf zu den Aussichtspunkten wandern möchtest.

Bei gutem Wetter solltest du die Chance nutzen und schon mal rauf zum Mirador Frances wandern. Das sind ca. 2,5 km und der Weg ist sehr steil, da du einiges an Höhenmetern auf kurzer Strecke machst. Danach sind es weitere 3,5 Kilometer bis zum Mirador Britanico und alles wieder runter. Von der Rangerstation sind es dann noch mal ca. 2 Kilometer bis zum Camp Frances. Wenn du ins Valle Frances wandern möchtest, empfehlen wir dir auf jeden Fall einen Platz am Camp Frances zu bekommen und nicht bis zum Camp Cuernos zu laufen, dieses liegt noch mal 4,5 km weiter entfernt.

Blick auf die Seen auf dem O-Trek
Blick ins Valle Frances

Der Campingplatz Frances:

Betreiber: Las Torres

Ausstattung: heiße Duschen, kleine Kochhütten, kostenpflichtiges Wifi, Restaurant

Tipp: Wenn du planst Britanico zu machen, starte früh am Morgen, denn dir steht ein langer Tag bevor.

Zelte am Camp Frances auf dem O-Trek

Etappe 7: Frances - Chileno

Überblick: ca. 16 km, ca. 880 hm, 6 h

Wenn du in Frances startest und nicht in Cuernos, steht dir wieder mal ein langer Tag bevor. Zuerst wanderst du relativ eben entlang des Lago Nordenskjöld und hast immer wieder grandiose Ausblick auf dem See. Der Weg führt sogar ein kurzes Stück am Strand des Sees entlang – einfach malerisch. Der Weg ist sehr abwechslungsreich und es geht mal durch den Wald, mal mit Blick auf den See, mal über Brücken und über Flüsse. Nach 2/3 des Weges erreicht man dann eine Abzweigung, an der man sich nach links halten muss, um nach Chileno weiterzugehen. Rechts geht es weiter zum Sector Central.

Von hier aus sind es weitere 2-2,5 h zum Camp. Nun geht es über Wiesen und kleinere Wälder bis zum steilsten Stück des Tages. Dort geht es steil bergauf und man teilt sich den Weg mit den Lastpferden, weshalb der Weg nicht mehr so schön ist, wie vorher. Nach dem steilen Anstieg quert man dann den Windy Pass. Danach geht es noch ein wenig bergauf und bergab und dann hat man auch schon das Refugio Chileno erreicht. Das Camp liegt direkt an einem rauschenden Fluss, in einem wunderschönen alpinen Tal. Da hier auch sehr viele Tagestouristen sind, ist es hier entsprechend wuselig.

Du checkst auch hier erst wieder ein und kannst dann den Tag och entspannt ausklingen lassen.

Lago Nordenskjöld auf dem O-Trek
Bergformationen auf dem O-Trek
Sonnenaufgang m Lago Nordenskjöld

Der Campingplatz Chileno:

Betreiber: Las Torres

Ausstattung: heiße Duschen, kleine Kocharea, kostenpflichtiges Wifi, Restaurant

Hinweis: Versuche unbedingt einen Platz im Camp Chileno zu bekommen, denn wenn du nicht hier übernachtest, ist es wirklich unschön, wenn man den Mirador Torres zum Sonnenaufgang machen möchte. Außerdem spart man sich einiges an Höhenmetern am frühen Morgen. Falls es keinen Platz mehr gibt, kann man alternativ auch am Camping Central übernachten.

Tipp: Wenn du rauf zu den Torres wanderst, kannst du dein Gepäck unten im Restaurant deponieren. Das ist 24 h geöffnet.

Zelte am Camping Chileno

Etappe 8: Chileno – Base Torres – Welcome Center

Überblick: ca. 15 km, ca. 320 hm, 6-7 h

Heute steht der letzte Tag es O-Treks bevor und wahrscheinlich auch einer der schönsten Aussichten der gesamten Tour. Auch hier ist es natürlich am schönsten, wenn du gutes Wetter hast, denn oft liegen die Torres in den Wolken.

Für den Aufstieg benötigst du ca. 2 h. Um das Glühen der Türme im Sonnenaufgang zu sehen, versuche ca. 30-45 Minuten vor Sonnenaufgang dort oben zu sein. Dementsprechend früh musst du also starten und du läufst im Dunkeln nach oben. Zunächst geht es relativ stetig nach oben durch den Wald. Für diesen Teil braucht man ca. 1 h. Dann kommt der kürzere aber deutlich steiler Teil über Steine und später das Geröllfeld. Der Weg ist sehr ausgesetzt und im Dunkeln muss man sich gut orientieren, um den Trail zu finden.

Tipp: Wenn dir frühes Aufstehen nichts ausmacht, starte noch ein wenig eher. Wir waren bereits 2 h vor Sonnenaufgang oben. Wir waren die ersten oben, konnten uns den besten Spot raussuchen, um den Sonnenaufgang zu genießen und es war einfach magisch, die Torres unter dem klaren Sternenhimmel zu sehen.

Hinweis: Pack dicke Sachen ein. Es ist super kalt dort oben und oft deutlich windiger als im Tal. Wir hatten zusätzlich noch ein Wechseloberteil mit und können das nur jedem empfehlen.

Sonnenaufgang an der Base Torres

Dann steht der Abstieg nach unten bevor. Hierfür kannst du ca. 1,5 h einplanen. Unten angekommen kannst du noch etwas kochen, frühstücken und einen heißen Tee oder Kaffee trinken. Dann steht der Abstieg vom Camp zum Welcome Center an. Hierfür kannst du auch noch mal 2,5 einplanen.

Du solltest aber im Auge behalten, welchen Bus du zurücknehmen möchtest. Nach Puerto Natales fahren in der Regel die Busse um 15 Uhr und um 20 Uhr. Wir würden dir auf enden Fall empfehlen den Bus um 15 Uhr zu nehmen. Wir haben uns wirklich viel Zeit gelassen, haben oben noch gekocht und haben es easy bis zum 15 Uhr Bus geschafft. Beachte, dass du hierfür bereits um 14 Uhr am Welcome Center sein musst. Denn die Shuttle vom Welcome Center fahren nur um 14, 16 und 19 Uhr.

Dann hast du es geschafft und es steht nur noch die Rückfahrt an. Hinter dir liegen nun 120 km, 8 Tage durch einen der schönsten Nationalparks der Welt, tolle Begegnungen mit super netten Menschen und einzigartige Momente!

Unser Fazit & Empfehlung

Der Trek ist definitiv einer der schönsten Treks der Welt und führt durch eine atemberaubende Landschaft aus Bergen, Gletschern und Seen. Wir haben auf der Wanderung so viele nette Menschen kennengelernt. Dennoch finden wir, dass der Hype um den Trek wirklich sehr stark zugenommen hat und die Preise extrem hoch sind. Wir würden den Trek daher nicht noch mal selber machen. Was an 3 Punkten liegt: Das hohe Preisniveau, die vielen Menschenmassen (besonders auf dem W-Trek) und die für uns zu sehr ausgebaute Infrastruktur (Restaurants, Wifi etc.). Wir hatten zudem viel Glück mit dem Wetter und bei schlechtem Wetter kann dieser Trek noch mal ganz anders aussehen und weniger Spaß machen. Dennoch war diese Erfahrung wirklich toll und wir fanden es gut, uns für den O-Trek und nicht den W-Trek entschieden zu haben.

Wenn du den Trek machen möchtest, können wir dir nun empfehlen, wirklich die 8 Tage zu nehmen und den O-Trek zu wandern. Wir würden auch immer wieder als Selbstversorger losgehen und unser Essen selber kochen.