Neuseeland
Unsere abenteuerliche Wanderung auf den Gertrude Saddle
Die Gertrude Saddle Route ist eine nicht ganz so bekannte Wanderroute im Fjordland Nationalpark. Sie gehört aber definitiv zu unseren Lieblingstouren in Neuseeland, da sie nicht überlaufen ist und durch verschiedenstes Terrain führt.
Was erwartet dich auf der Gertrude Saddle Route?
Die Gertrude Saddle Route liegt im Fjordland Nationalpark und startet am Parkplatz im Gertrude Valley direkt an der Milford Road. Hier geht ein kleiner Schotterweg ab, der dich direkt zu dem kleinen Parkplatz führt. Die Route ist als Tageswanderung ausgewiesen und dauert ca. 4-6 Stunden. Die anspruchsvolle Wanderung ist als Expertenroute angegeben, sodass du dir vorab sicher sein solltest, ob du genügend Erfahrung und Fitness für diesen Track mitbringst. Auf dem Weg musst du zum Teil über Steine klettern, steile Granitwände hochlaufen und Flüsse queren. Insgesamt legt du ca. 7 km und fast 700 Höhenmeter zurück.

Was solltest du für deine Wanderung beachten?
Beachte, dass diese Route verschiedene Schwierigkeiten mit sich bringt. Auf dem Track gibt es zwar grundsätzlich Wegmarkierungen. Allerdings stehen diese teilweise weit auseinander, sodass Orientierung brauchst, um den Track zu finden.
Auf dem Weg musst du verschiedenes Terrain überwinden – von großen Steinen, Walddurchquerrungen, Wiesenlandschaften über Geröllfeldern und glatten Granitsteinen. Jedes dieser Terrains bringt unterschiedliche Schwierigkeiten, Fitness und erforderliche Achtsamkeit mit sich.
Das wichtigste überhaupt auf dieser Strecke ist: Wenn es regnet, schneit oder es erst vor kurzem geregnet oder geschneit hat, gehe diese Route nicht. Der Wanderweg insbesondere im oberen Teil auf den Granitfelsen ist extrem rutschig und bei Nässe hat man hier absolut keinen Halt auf der glatten Oberfläche der Steine.
Zusätzlich musst du auf der Route Flüsse überqueren, die durch Regen oder Schneefall ebenfalls ansteigen und somit gefährlich werden können. Prüfe auf jeden Fall vorher das Wetter für die gesamte Dauer deiner Tour und behalte das Wetter auch auf deiner Wanderung immer im Blick. Hier im Fjordland Nationalpark kann sich das Wetter extrem schnell ändern.
Im Winter solltest du diese Route aufgrund der erhöhten Lawinengefahr lieber meiden. Weitere Informationen findest du auch hier auf der Seite von DOC.
Welche Ausrüstung sollte auf deiner Packliste nicht fehlen?
Folgende Dinge solltest du auf jeden Fall für deine Tour nicht vergessen:
- Ausreichend zu trinken für die gesamte Strecke. Snacks für zwischendurch
- Wanderschuhe
- Wanderstöcke
- Verschiedene Layer an Kleidung. Das Wetter und die Temperaturen können sehr schnell schwanken. Denke daher auf jeden Fall auch an eine wärmende Schicht und an Regenleidung.
- Eine Sonnenbrille, Capi und Sonnencreme sollten in dem Rucksack auch nicht fehlen, da die Sonneneinstrahlung hier extrem ist.
- Mobiltelefon
- Erste-Hilfeset für den Notfall
Unser Erfahrungsbericht
Nachdem wir unten am Parkplatz noch einen Platz gefunden haben, ging es auch direkt los. Schon nach kurzer Zeit mussten wir den ersten größeren Felsen überwinden und der Weg führte uns durch einen märchenhaften Wald. Auch hier sind immer wieder größere Stufen zu überwinden. Doch der Weg ist ansonsten erst mal relativ eben. Mach kurzer Zeit verließen wir den Wald und erreichten die weite von Bergen gesäumte mäanderte Graslandschaft des Valleys. Diese wunderschöne Landschaft galt es nun zu durchqueren. Eine regelmäßige Wegmarkierung gibt es hier nicht. Lediglich einen sehr schmalen ausgetreten Pfad, dem man gut folgen kann. Allerdings solltest du dich immer wieder orientieren, wohin du musst, um den richtigen Weg zu finden. Immer wieder muss man auch hier schon Felsen oder größere Stufen überwinden.






Der erste Anstieg
Nachdem wir eine Weile völlig alleine durch diese atemberaubende Landschaft gewandert sind, erreichten wir den Anstieg Richtung Saddle. Das erste Stück ist ein ziemliches Gekraxel. Hier muss man immer wieder große Höhenunterschiede überwunden und Sprünge in den Pfaden durch Klettereinheiten überwinden. Nach einigen weiteren Metern erreichten wir dann die Flussüberquerung direkt im Wasserfall-Gebiet. Dieser Teil ist mit Wegmarken abgesteckt. An diese solltest dich auch halten, denn sie weisen dir den optimalen Weg. Du solltest den Fluss auf jeden Fall nicht überqueren, wenn er überflutet ist, da es hier sehr schwierig ist, einen sicheren Ein- und Ausstiegspunkt zu finden.




Wenn du es sicher auf die andere Seite geschafft hast, geht es weiter zum Black Lake. Um dort hinzugelangen müssen wieder einige Höhenmeter auf einem geschotterten und rutschigen Weg zurückgelegt werden. Danach beginnen die steilen Granitfelsen. Hier ist es wichtig sich vorab einen Überblick zu verschaffen, wolang die beste Route geht. Meide nasse und moosige Bereiche, da diese extrem rutschig sein können. Kurz vor dem Erreichen des Black Lake erreicht man die Cables, die man zum raufklettern nutzen kann und einem den Weg nach oben enorm erleichtern. Oben angekommen wirst du mit einem grandiosen Ausblick auf den wunderschönen Bergsee belohnt, an dem man eine entspannte Pause einlegen kann. Ab hier beginnt aber erst der wirklich anstrengende Teil rauf zum Saddle.






Die steilste Etappe
Nach einer kurzen Pause wagen wir uns an den nächsten Abschnitt des Tracks. Vor uns liegt eine extrem steile Granitfelswand. Auch hier gib es wieder Cables, die einem das Hochklettern erleichtern. Oben angekommen wird der Weg für kurze Zeit ein wenig ebener und man läuft auf der Granitwand.
Nach kurzer Zeit erreicht man ein zerklüftetes Geröllfeld, welches man überwinden muss. Über größere Felsen bahnen wir uns auch hier den Weg nach oben. Dann beginnt der letzte und auch steilste Aufstieg der Wanderung, der noch mal richtig kräftezehrend gewesen ist.










Das letzte Stück
Als wir oben angekommen sind, bot sich uns ein unglaubliches Panorama aus steilen Bergen und dem Milford Sound, den man sogar bei gutem Wetter von hier oben aussieht. Wir verbrauchten auf dem Saddle einige Zeiten und genossen einfach nur die Aussicht.
Zum Abstieg gehst du den ganzen Weg einfach wieder zurück. Bedenke dabei schon vorher, ob du dir den Abstieg zutraust. Insbesondere für Menschen mit Höhenangst können die steilen Passagen und Abhänge ein Problem darstellen. Achtet beim Abstieg sehr auf eure Trittsicherheit und geht es lieber langsam an. Denn runter empfanden wir manche Passagen deutlich anspruchsvoller und rutschiger als rauf.




Unser Fazit
Diese Wanderung ist einfach unglaublich schön und auch nicht so überfüllt wie viele andere Wanderwege. Daher gehört sie zu unseren absoluten Lieblingswanderungen. Man erlebt so viele verschiedene Terrains, sieht so viele Details und beeindruckende Landschaften.
