Island
Die schönsten Wanderungen auf Island
Island ist ein Land voller Vielfalt – von farbenfrohen Tälern bis hin zu kargen Wüstenlandschaften, Bergen, Gletschern, tosenden Wasserfällen und schwarzen Stränden. Island ist ein Land wie kein anderes. Ein perfektes Ziel für alle Naturliebhaber und Wanderfans. Von kurzen und leichten Wanderungen bis hin zu schweren Wanderungen hast du in Island viele Möglichkeiten, zu Fuß die Natur des Landes zu entdecken und ein wenig Einsamkeit zu genießen. Hier findest du einige schöne Wanderziele mit Hinweisen und Tipps für jedes Level.

Leichte Wanderungen:
- Bruarfoss
- Gullfoss
- Seljalandsfoss & Gljufrabui
- Kvernufoss Canyon
- Svartifoss
- Sigöldugljufur
Mittelschwere Wanderungen:
- Reykjadalur Fluss
- Mulaglijufur Canyon
- Hengifoss und Litlanesfoss
- Asbyrgi Klappir
- Vestudalur Tal
- Rauðfeldsgjá


Schwere Wanderungen:
- Geldingadalir und Meradalir
- Litli Hrutur
- Kerlingarfjöll
- Hnausapollur / Blahylur
- Landmannalaugar
- Thorsmörk
Hier findest du mehr Infos zu den schönsten Wanderungen auf Island:
Leichte Wanderungen
1. Bruarfoss

Option 1 (Start von der 37): Länge: 6,6 km (hin & zurück) | Dauer: 4 h
Option 2 (Start vom neuen Parkplatz): Länge: 1 km (hin & zurück) | Dauer: 1-1,5 h
Im Süden von Island liegt der idyllische Bruarfoss. In zwei Fallstufen fällt das Wasser hier 5 Meter in die Tiefe. Er gehört bei weitem nicht zu den größten und höchsten Wasserfällen Islands. Doch er hat seinen eignen Charm und seine eigene Schönheit. Das hellblaue klare Wasser bietet einen tollen Kontrast zu dem dunklen Gestein und den umliegenden Büschen und Sträuchern. Es gibt vor Ort zwei Parkplätze. Einer liegt direkt an der Straße 37. Von hier startet der Wanderweg, der flussaufwärts zum Bruarfoss führt. Dabei kommst du noch an zwei weiteren Wasserfällen vorbei – dem Hlauptungufoss und dem Midfoss.
Seit 2023 gibt es einen weiteren Parkplatz. An der 37 knickt eine Schotterstraße ab, zu der man zu einem näher gelegenen Parkplatz gelangt. Von hier aus erreicht man die Brücke, von der du den Bruarfoss bestaunen kannst, deutlich schneller. Allerdings kostet dieser Parkplatz Gebühren, die du ausschließlich über die Parka.is-App bezahlen kannst.
Auch wenn beide Wanderwege nicht anspruchsvoll sind, solltet ihr dennoch Wanderschuhe tragen. Der Boden kann zum Teil der schlammig und matschig werden, weshalb ihr mit Wanderschuhen deutlich besser ausgestattet seid.
2. Gullfoss

Länge: ca. 1-1,5 km (je nach Route) | Dauer: 1-1,5 h
Der Gullfoss zählt zu den beliebtesten Wasserfällen auf Island. Er ist während der letzten Eiszeit entstanden, als der Gletscherabfluss eine tiefe Schlucht in den Fluss Hvita gegraben hat.
Gullfoss liegt im Süden Islands unweit des Golden Circles und des Geothermalgebietes Haukadalur. Der Wasserfall besteht aus zwei Kaskaden, auf denen das Wasser 11 Meter und 21 Meter in die Tiefe stürzt. Rund um den Gullfoss gibt es verschiedene Aussichtsplattformen, von denen du unterschiedliche Perspektiven auf die Wasserfälle hast und unterschiedlich nah an diese herankommst. Es gibt zwei verschiedene Wege.
Wir empfehlen dir beide zu gehen. Einmal kannst du den Weg runter zum Wasserfall gehen und einmal kannst du oben an der Abbruchkante entlanglaufen und von oben auf den Wasserfall blicken. Beachte, dass du am Parkplatz eine Parkgebühr bezahlen musst. Vor Ort gibt es auch ein Besucherzentrum mit Essensmöglichkeiten und Toiletten. Die Wanderwege sind beide sehr leicht und du erreichst den Wasserfall innerhalb weniger Minuten.
3. Seljalandsfoss & Gljufrabui

Länge: ca. 1,9 km (hin & zurück) | Dauer: 1-1,5 h
Der Seljalandsfoss wird häufig zu den schönsten Wasserfällen Europas gezählt. Er liegt direkt an der Ringstraße 1 im Süden Islands und ist dementsprechend einer der meistbesuchtesten Wasserfälle des Landes.
Hier stürzt das Wasser des Seljalandsa, welches unterhalb des Gletschers Eyjafjallajökull entspringt, 66 Meter in die Tiefe. Das Besondere an dem Wasserfall ist eigentlich der Weg, der einmal um den Seljalandsfoss herumführt. Du hast also auch die Möglichkeit, im Sommer hinter dem Wasserfall herzugehen und das Wasser wie einen Schleier hinabfallen zu sehen.
Tipp: Vergiss deine Regenkleidung nicht, denn durch den ganzen Wassernebel wirst du ziemlich durchgenässt. Außerdem solltest du vor allem im Bereich hinter dem Wasserfall vorsichtig sein, denn die Steine können sehr rutschig sein. Wenn du zudem die Menschenmassen umgehen möchtest, solltest du zu den Randzeiten den Wasserfall besuchen. Dann sind die Lichtverhältnisse ohnehin viel schöner.
Wenn du den Seljalandsfoss besuchst, ist der Gljufrabui nicht mehr weit entfernt. Du läufst circa 10 Minuten vom Seljalandsfoss zum Gljufrabui, welcher versteckt hinter Klippen in einer Höhle liegt. Der Weg zum Wasserfall ist ein wenig abenteuerlich und man sollte keine Angst haben, nass zu werden. Um zum Wasserfall zu gelangen, musst du den kleinen Fluss Gljafura durch eine Spalte in der Klippe durch das Wasser folgen. Sei vorsichtig, denn die Steine können rutschig sein. Nach ein paar Metern erreichst du einen kleinen Raum, in dem der Gljufrabui ca. 40 Meter in die Tiefe stürzt.
Parkgebühren: vor Ort am Parkautomaten zu zahlen.
4. Kvernufoss Canyon

Länge: ca. 1,6 km (hin & zurück) | Dauer: 1,5 h
Der Kvernufoss liegt ebenfalls im Süden von Island, direkt in der Nähe des berühmten Skogafoss. Obwohl es beim Skogafoss noch sichtlich überfüllt ist, verirren sich nur wenige zum Kvernufoss, sodass du diesen schönen Wasserfall in Ruhe bestaunen kannst.
Vom Parkplatz aus läufst du die isländischen Wiesen umgeben von Schafen entlang, überwindest mit Leitern Zäune bis du in eine kleine Schlucht hineinläufst. Flussaufwärts der Kverna bis du den 40 Meter in die Tiefe stürzenden Wasserfall Kvernufoss erreichst. Du brauchst ca. 20 Minuten bis du am Wasserfall angekommen bist. Besonders schön ist, dass du im Sommer sogar hinter dem Wasserfall laufen kannst und sich dir so eine ganz neue Perspektive bietet.
5. Svartifoss

Länge: ca. 3,2 km (hin & zurück) | Höhenmeter: 136 m | Dauer: 1,5 h
Auch der im Süden Islands im Skaftafell Naturreservat – einem Teil des Vatnajökull Nationalpark – gelegene Svartifoss beeindruckt mit seinen Basaltsäulen. Das Skaftafell Naturreservat liegt direkt an der Ringstraße 1. Vor Ort gibt es ein Besucherzentrum, einen Parkplatz und einen Campingplatz.
Der Wanderweg zum Svartifoss beginnt direkt hinter dem Campingplatz. Der erste Teil der Strecke geht zunächst bergauf bis man auf einem Plateau angekommen ist, von dem man bereits den Svartifoss sehen kann. Nach einer ebeneren Etappe geht es am Ende wieder ein kleines Stück bergab. Am Wasserfall angekommen hast du verschiedene Möglichkeiten, dir diesen anzuschauen.
Von der Fußgängerbrücke hast du einen tollen Ausblick auf den Wasserfall. Wenn du vor der Brücke abbiegst, gelangst du noch weiter nach vorne zu einer weiteren Aussichtsplattform mit direktem Blick auf dem Wasserfall. Hier zeigt sich dir ein einzigartiges Bild aus Basaltsäulen, die wie Orgelpfeifen aneinandergereiht sind und den Wasserfall säumen.
Tipp: Besonders schön ist der Wasserfall zu Abend, wenn die Sonne langsam untergeht und den Wasserfall in ein wunderschönes Licht taucht.
Parkgebühren: vor Ort zu zahlen
6. Sigöldugljufur

Länge: ca. 1,9 km (hin & zurück) | Dauer: 1-1,5 h
Der Sigölduglijufur liegt im südlichen Hochland Islands und eignet sich super für einen Zwischenstopp auf den Weg nach Landmannalaugar. Bekannt ist es auch als Tal der Tränen, was bei seinem Anblick aufgrund der schieren Anzahl an Wasserfällen verständlich ist.
Von einem kleinen Parkplatz an der F208 wanderst du durch die karge und wüste Mondlandschaft des Hochlandes, durch Lavafelder und eine braune Steppe. Der Canyon wirkt beinahe wie eine Fata Morgana. In dieser kargen Landschaft bieten die vielen Wasserfällen, die klaren und blauen Farben des Wassers, die grünen saftigen Gräser und gelben Sträucher eine richtige Oase.
Hinweis: Beachte, dass der Canyon im Hochland liegt und nur über eine F-Road erreicht werden kann. Du benötigst also ein 4×4 Fahrzeug, um den Canyon zu erreichen. Außerdem ist der Zugang nur in den Sommermonaten möglich.
Mittelschwere Wanderungen
1. Reykjadalur Fluss

Länge: ca. 8 km (hin & zurück) | Höhenmeter: 210 m | Dauer: 3-3,5 h
Reykjadalur – was so viel wie “Dampfendes Tal” heißt – macht seinen Namen alle Ehre. Das nur 45 Minuten von Reykjavik entfernte Gebiet bietet beeindruckende Landschaften und eine der schönsten heißen Quellen des Landes. Ein wenig nördlich der kleinen Stadt Hveragerdi liegt ein kleiner Parkplatz, von dem aus man zu einem warmen Fluss wandern kann, der sich durch das farbenfrohe Tal schlängelt.
Die Wanderung führt dich durch das dampfende Tal vorbei an Wasserfällen, blubbernden Quellen und tiefen Schluchten. Bis zur Badestelle im Fluss sind es etwa 45-60 Minuten Fußmarsch. Es gibt auch Ausflüge, bei denen du zu Pferd zum Fluss reiten kannst. Von den heißen Quellen auf dem Weg solltest du lieber Abstand halten, denn hier besteht Verbrennungsgefahr.
Vor Ort gibt es keine Kabinen. Lediglich ein paar Holzwände sind entlang des Holzsteges aufgestellt, hinter denen man sich umziehen kann. Entlang des Steges gibt es mehrere Einstiegsmöglichkeiten in den heißen Fluss. Je weiter du flussaufwärts gehst, umso wärmer wird es dort. Am oberen Ende fließen zwei Flüsse zusammen. Ein sehr heißer Fluss und ein Gletscherwasser gespeister Fluss, sodass sich eine wohlige Temperatur zwischen 35-45 °C einstellt. Besonders der obere Teil, bevor die Flüsse zusammenfließen, kann sehr heiß sein. Bevor du in den Fluss reinsteigst, solltest du am besten erst testen, wie warm er ist.
Tipp: Besonders schön ist es, wenn du zu Sonnenaufgang hier hoch gehst. So früh triffst du wahrscheinlich keine anderen Reisenden und kannst diesen schönen Ort in Ruhe genießen.
Parkgebühren: vor Ort am Automaten zu zahlen.
2. Mulaglijufur Canyon

Länge: ca. 4,7 km (hin & zurück) | Höhenmeter: 240 m | Dauer: 2-2,5 h
Eine der schönsten Schluchten liegt im Süden Islands unweit der Gletscherlagune Jökulsarlon. Die grün bemoosten steilen Felswände, die kreisenden Vögel und die rauschenden Wasserfälle machen den Mulaglijufur Canyon zu einer richtigen Oase.
Im Gegensatz zu dem überlaufenen Fjadrargljufur Canyon ist der Mulaglijufur Canyon noch eher unbekannt und weniger überlaufen. Vor allem in den Morgenstunden kannst du hier die Einsamkeit genießen. Alleine die Anfahrt führt dazu, dass der Canyon eher ein Geheimtipp ist. Weder Schilder noch sonstige Hinweise weisen auf den Canyon hin. Lediglich eine schmale Schotterstraße, die von der Ringstraße 1 abbiegt, bringt euch zu einem kleinen Parkplatz, von dem ihr zum Canyon wandern könnt.
Der Einstieg in den Wanderweg ist ein wenig versteckt. Der Pfad beginnt links an dem Damm. Die Wanderwege sind zum Teil schmal und führen durch die wunderschöne Natur Islands – überall wachsen Sträucher und es grasen Schafe. An der Gabelung haltet ihr euch links und folgt dem Pfad bergauf. Schon bald müsst ihr an zwei Stellen den Fluss überqueren. In der Regel ist das relativ einfach möglich. Es liegen einige Steine im Wasser über die man gut über das Wasser balancieren kann. Wenn es jedoch stark geregnet hat oder Schneeschmelzen einsetzen, kann der Fluss natürlich mehr Wasser führen und ihr solltet euch vorher genau anschauen, wie tief der Fluss ist.
Angekommen eröffnet sich ein grandioser Blick über die Weite des Canyons. Möwen kreisen durch die Schlucht, grünes, saftiges Moos bedeckt die Felsen und die vielen Wasserfälle wie der Hangandifoss und der Mulafoss rauschen die steilen Felsen hinab. Besonders schön ist der Canyon am Morgen, dann liegt meistens eine mystische Stimmung über ihm.
3. Hengifoss und Litlanesfoss

Länge: ca. 5 km (hin & zurück) | Höhenmeter: 338 m | Dauer: 2-2,5 h
Im Osten Islands in der Nähe der Stadt Egilsstadir liegt der Wasserfall Hengifoss. Er gehört mit einer Höhe von 118 Metern nach den Wasserfällen Morsarfoss, Glyymur und Haifoss zu den höchsten Wasserfällen Islands.
Es gibt einen Parkplatz unten an der Straße 931. Von hier aus geht es den ganzen Weg über Stufen und Wanderwege ca. 1 h den Berg hinauf. Dabei kommst du vorbei an dem schönen Litlanesfoss, der mit seinen Basaltsäulen beeindruckt. Danach geht es weiter bis zum Hengifoss.
Falls es geregnet hat, solltest du hier aufpassen, denn der Boden kann sehr matschig und rutschig sein und zum Teil führt der Weg an steilen Abhängen vorbei oder führt über rutschige Holzstege. Angekommen siehst du den Hengifoss bereits. Wirklich beeindruckend wie der Wasserfall die steile, rotgestreifte Wand runterfällt.
Wenn du noch Zeit hast und einigermaßen trittsicher bist, kannst du auch bis nach ganz vorne zum Wasserfall vorgehen. Allerdings dauert dieses Stück auch noch mal 20 Minuten.
Tipp: Gehe auf dem Rückweg den Fluss auf der anderen Seite zurück, so hast du noch mal andere Blickwinkel auf die Landschaft.
4. Asbyrgi Klappir

Länge: ca. 7,1 km (hin & zurück) | Dauer: 2,5-3 h
Im Norden Islands in Öxarfjördur liegt eine ganz besondere Schlucht. Die Asbyrgi-Schlucht ist eine hufeisenförmige Schlucht im Vatnajökull Nationalpark. In der 3,5 km langen U-förmigen Gletscherschlucht liegt in der Mitte eine 25 Meter hohe Felswand, durch die sie hufeisenförmig erscheint. Die Außenklippen ragen zum Teil 90 Meter in die Höhe. Innerhalb des Canyons liegt eine wunderschöne Landschaft mit einzigartigen Ökosystemen.
Es gibt viele schöne Wanderwege. Einer der schönsten ist der Asbyrgi Klappir. Der Pfad führt einmal oberhalb der östlichen Klippen entlang des Canyons bis zum Bogen des Hufeisens. Von hier hast du einen grandiosen Blick auf den Canyon und eine tolle Sicht auf die Hufeisenform – allerdings nur, wenn es nicht nebelig ist, sonst kann man hier häufig nicht weit schauen. Der Weg ist sehr belebt und vor allem am Morgen sind hier viele Vögel zu beobachten, sodass du auf dem ganzen Weg von Vogelgezwitscher begleitet wirst.
Hinweis: Wenn du die Wanderung vom Campingplatz aus startest, solltest du bedenken, dass du zunächst um auf den Klappir zu gelangen einen kurzen Klettersteig überwinden musst, um ans obere Ende der Klippen zu gelangen.
5. Vestudalur Tal - Hljodaklettar nach Raudholar

Länge: ca. 5,9 km | Höhenmeter: 138 m | Dauer: 2,5-3 h
Ein Tal, das noch wenig überlaufen ist, ist das im Norden unweit des Dettifoss liegende Vesturdalur-Tal. Das Tal liegt direkt an der 85 auf dem Weg nach Husavik. Vestudalur ist ein richtiger Geheimtipp und hat einige versteckte Schätze zu bieten und überzeugt mit seiner Vielfalt und seinen farbenfrohen Landschaften.
Besonderes Highlight sind die Hljodaklettar – ein Meer aus Basaltsäulen verschiedenster Formen und Größen, die sich in alle Richtungen erstrecken. Bei der Lava Church hat sich die Lavaschicht so aufgeschoben, dass sich eine Höhle gebildet hat. Ein weiteres Highlight ist der markante rote Berg Raudholar, der durch seine verschiedensten Farben aus Schwarz- und Rottönen einen unglaublichen Kontrast zur umliegenden Landschaft bildet. Von Lavagestein bis hin zu Wäldern und Sträuchern bieten sich hier tolle Wanderwege durch die Natur Islands.
6. Rauðfeldsgjá

Länge: ca. 1 km | Dauer: ca. 1 h
Die versteckte Schlucht Raudfeldsgja liegt auf der südlichen Seite der Snaefellsnes-Halbinsel in Botnsfjall. Sie gehört zu einem der schönsten Orte der Halbinsel. Die Schlucht zieht sich tief in den Berg Botnsfjall.
Unten an der Schlucht gibt es einen kleinen Parkplatz. Von dort läufst du auf die steilen Wände des Berges zu. An der Stelle, wo Wasser aus einer kleinen Spalte in den Wänden kommt, ist der Eingang. Ihr solltet euch darauf einstellen, ggf. nass zu werden, denn ein Großteil des Weges in die Schlucht verläuft durchs Wasser. Doch sobald ihr einige Schritte in die Schlucht gegangen seid, wird sie euch in ihren Bann gezogen haben. Die atemberaubende Schlucht wird mit schwachem Licht geflutet und ist überall mit Moos bedeckt. Das Wasser plätschert den Weg hinunter.
Man kann bis zu einem Wasserfall klettern. Der Weg wird dann aber sehr abenteuerlich und ohne Gummistiefel kommst du hier nicht so weit. Die Wanderung bis in die erste Grotte lohnt sicher aber dennoch.
Schwere Wanderungen
1. Geldingadalir und Meradalir

Länge: ca. 11,9 km | Höhenmeter: 310 m | Dauer: 3,5-4 h
Der Geldingadalir ist der Ort des ersten Ausbruchs aus der Ausbruchsreihe auf der Reykjanes-Halbinsel. Am 19 März 2021 gegen 21:30 Uhr begann der Vulkanausbruch und es bildete sich ein 700 m langer Riss, aus dem Lava austrat. Schon bald bildetet sich der typische Krater.
Besonders faszinierend ist die Geologie, denn bestehenden Daten zufolge ist die Lava bei dem Ausbruch die älteste, die seit 7000 Jahren an die Oberfläche trat. Grund dafür ist wahrscheinlich die tiefe Magmakammer, die sonst nur am Grund von Meerespalten zu finden ist. Über einen Wanderweg von der Straße 427 startend kann man den Krater und das Lavafeld des Ausbruches anschauen. Der Meradalir liegt nur unweit der Ausbruchsstelle von 2021 entfernt und ist der im Jahr 2022 entstandene Krater.
Ihr befindet euch hier im Gebiet mit vulkanischer Aktivität. Informiert euch vorab, wie die aktuelle Situation ist, welche Wege und Gebiete gesperrt sind und haltet euch unbedingt daran.
2. Litli Hrutur

Länge: ca. 19 km (hin & zurück) | Höhenmeter: 290 m | Dauer: ca. 6 h
Der Litli Hruter ist ein kleiner Berg auf der Reykjanes-Halbinsel in der Nähe des Fischerorts Grindavik und Ort des dritten Vulkanausbruchs in dieser Region in den letzten Jahren. Bereits im März 2021 und August 2022 sind in dem Vulkangebiet Fagradalsfjall Vulkane ausgebrochen. Am 10. Juli 2023 folgte mit dem Litli-Hrutur dann der dritte Ausbruch in dieser Reihe.
Bis zum 5. August hielt die Eruption an, danach wurde sie für beendet erklärt. Während des Ausbruchs bildetet sich eine 900 Meter lange Spalte, aus der Lava austrat.
Ihr startet eure Wanderung am Parkplatz “Volcano Skali Parking P2”. Vor Ort gibt es auch eine Wanderkarte, auf der ihr alle Wanderwege findet. Der Einstieg in den Wanderweg liegt ein wenig die Straße zurück. Deswegen lauft ihr erst das Stück bis zur Rangerstation zurück. Hier könnt ihr euch noch Hinweise und Tipps holen.
Dann geht es weiter über den Wanderweg. Die Landschaft wird öde und karg – beinahe wie auf dem Mond. Streckenweise geht es so weit geradeaus, dass ihr das Ende des Wanderwegs noch nicht erahnen könnt. Der Weg ist zum Teil geschottert, weil hier auch Fahrzeuge unterwegs sind. Auf dem Weg gibt es einen Punkt, von dem ihr alle Krater der letzten Ausbrüche sehen könnt. Danach lauft ihr immer weiter, bis ihr den Krater des Lilti-Hrutur sehen könnt.
Ihr befindet euch hier im Gebiet mit vulkanischer Aktivität. Informiert euch vorab, wie die aktuelle Situation ist, welche Wege und Gebiete gesperrt sind und haltet euch unbedingt daran.
3. Kerlingarfjöll

Länge: ca. 4-6 km | Dauer: 3-4 h
Kerlingarfjöll liegt im isländischen Hochland und ist ein relativ junges Gebirge mit vulkanischer Aktivität und heißen Quellen. Das Gebiet beeindruckend mit seiner Farbenvielfalt und Farbintensität, Kontrasten aus grauen, roten und orangenen Farben.
Hinweis: Du erreichst das Gebiet nur über eine F-Road. Somit ist es nur für 4×4-Fahrzeug zugänglich. Mehr zur Anfahrt erfährst du hier.
Vom Parkplatz aus, kannst du verschiedene Wanderungen starten, auf denen es einmal durch das Geothermalgebiet geht. Laufe über heiße Flüsse, vorbei an Schneefelder, heißen und qualmenden Quellen und wandere über schmale Grate der roten Berge.
Ein sehr schöner Rundwanderweg führt dich einmal durch das qualmende Tal. Folge dem Wanderweg vom Parkplatz nach unten in das Tal. Hier überquerst du einige Brücken über den dampfenden Fluss. Nach einer der Brücke liegt ein kleiner Holzsteg, der dich auf die andere Seite führt. Diesen nutzt du und überquerst den Fluss. Du folgst dem Weg weiter bergauf und wanderst du das bunte Tal. Sobald eine Abzweigung kommt, hälst du dich rechts, um wieder zurück zu deinem Start zu gelangen.
Hinweise: Achte auf den Wanderungen, wo du hinläufst, immer wieder gibt es heiße Quellen, rutschige Stellen und in manchen Abschnitten unterspülte Schneefelder. Daher sollten Wanderschuhe, Regenkleidung und Wanderstöcke auf deiner Packliste nicht fehlen. Informiere dich vorab über die Safe-Travel App über mögliche Gefahren und gesperrte Routen.
4. Hnausapollur / Blahylur

Länge: ca. 1 km | Dauer: 1-1,5 h
Im südlichen Hochland kurz vor Landmannalaugar liegt der wunderschöne Kratersee Hnausapollur mit einer Fläche von ca. 30 Hektar. Der Krater ist durch vulkanische Aktivitäten des Bardarbunga entstanden, bei der Lava mit Grundwasser in Kontakt gekommen ist. Dieser hat sich dann mit Wasser gefüllt, wobei der See Blahylur entstanden ist. Seinen Namen hat der Blahylur von seiner tiefblauen Farbe des Wassers.
Auf der Anfahrt nach Landmannalaugar über die F208 führt eine kleine Abzweigung zu einem Parkplatz direkt neben dem Hnausapollur. Bereits vom Parkplatz hat man einen tollen Ausblick auf den See. Es gibt einen sehr steilen und rutschigen Weg oben auf den Rand des Kraters. Er ist nicht befestigt und zum Teil sehr rutschig. Der Einstieg ist noch relativ einfach und man schlängelt sich in Serpentinen nach oben. Das letzte Stück hat es noch mal in sich und es geht sehr steil geradeaus nach oben. Hier muss man aufpassen nicht wegzurutschen.
Der Trail ist nichts für Leute mit Höhenangst und oben angekommen solltet ihr gut aufpassen, denn es kann sehr windig sein. Doch der Ausblick ist einfach nur grandios und euch bietet sich eine traumhafte Landschaft aus blauem Wasser des Blahylur und dunklem und rotem mit Moos begrüntem Lavagestein.
5. Landmannalaugar - Skalli Wanderung

Länge: ca. 15 km | Dauer: 6,5-8,5 h
Landmannalaugar ist eines der ungewöhnlichsten und beeindruckendsten Gebiete auf Island. Das Gebiet liegt im südlichen Hochland und zeugt von einzigartiger Schönheit. Es strahlt in allen Farben und wirkt einfach nur dramatisch und imposant. Teil des Gebiets ist das schwarze Lavafeld Laugahraun, dass sich bei einer Eruption im Jahr 1477 bildete. Seine intensiven und vielfältigen Farben verdankt das Gebiet seinem charakteristischen Rhyolith-Gestein.
Landmannalaugar erreichst du nur über Hochlandpisten – also F-Roads. Mehr zur Anfahrt erfährst du hier.
Eine wunderschöne Tageswanderung startet am Campingplatz in Landmannalaugar am Fuße des Lavafeldes Laugahraun und führt euch vorbei an der farbenfrohen Welt der Rhyolite des Torfajökull-Gletschers mit atemberaubenden Blicken in die Jökulgil-Schlucht. Es gibt einige Teile auf dem Trail, die sehr steil sind und bei Nässe gibt es einige Abschnitte, die sehr sumpfig sein können.
Von hier aus geht es nach Süden ein Stück durch das Kiesbett. Der Weg ist hier nicht befestigt, nur mit einigen Pfeilern gekennzeichnet. Folgt den blauen Pfeilern und nach einiger Zeit startet ein Wanderweg bergauf zum Skalli. Auf dem Weg seht ihr die wunderschöne Farbenvielfalt Landmannalaugars. Hier passiert ihr tiefe Canyons und Schluchten, orangefarbenen Bergen und grünen Felsen. Ihr folgt dem blauen Weg bis ihr auf den roten Weg stoßt. Von hier aus haltet ihr euch rechts, um zurück zum Camp zu gelangen.
Dieser Weg ist der Laugavegur, der nach Links weiter nach Thorsmörk führt. Dem Weg nach rechts folgend führt er euch hinab ins Landmannalaugar-Tal vorbei an den charakteristischen orangefarbenen Bergen mit den vielen Farbstrukturen. Zum Schluss lauft ihr noch durch das Lavafeld Laugahraun.
Hinweis: Ihr befindet euch im isländischen Hochland. Denkt auf jeden Fall an Regenkleidung und warme Layer. Außerdem kann sich das Wetter sehr schnell ändern. Checke, bevor du losgehst, das Wetter und informiere dich in der Safe-Travel-App.
6. Thorsmörk

Länge: ca. 15,5 km | Höhenmeter: 800 m | Dauer: 8-10 h
Ein zweites, atemberaubendes Tal liegt ebenfalls im Süden Islands. Das Thorsmörk-Tal beeindruckt mit seiner ganz eigenen mystischen Stimmung. Die hohen Berge und moosbedeckten Wände, die malerischen Schluchten und vielen Flussläufe machen dieses Tal zu einem einzigartigen Ort.
Vor Ort gibt es viele tolle Wandermöglichkeiten. Thorsmörk ist Start- bzw. Zielpunkt des Laugavegur – einem Wanderweg, der Thorsmörk und Landmannalaugar verbindet. Es gibt auch tolle Tageswanderungen auf die umliegenden Berge oder zum Eyjafjallajökull und den Kratern Magni und Modi.
Diese Wanderung startet an der Basar Hut. Von hier aus startet ihr nach Osten und folgt dem Fimmvörduhals Treck. Hier geht es ein Stück einen kleinen Fluss entlang, bis es bergauf geht. Ihr folgt dem Weg durch den Wald nach oben und wandert schon bald parallel zu einer atemberaubenden Schlucht.
Stellenweise geht es an den Hängen steil bergab und der Weg ist nicht breit. Außerdem läuft man zum Teil auf Kämmen, sodass man hier trittsicher sein sollte. Nach einiger Zeit seht ihr bereits dem Eyjafjallajökull-Gletscher. Aus der noch grünen, idyllischen Landschaft wird eine karge Wüste aus Steinen und Kies. Weiter geht es bis zu den beiden Vulkankratern Modi und Magni. Von hier aus könnt ihr den gleichen Weg zurücklaufen oder verschiedene Varianten nehmen.
Thorsmörk lässt sich ebenfalls nur über eine Hochlandpiste, der F249, erreichen. Mehr zu Anfahrt erfahrt ihr hier.
Hinweis: Ihr befindet euch im isländischen Hochland. Denkt auf jeden Fall an Regenkleidung und warme Layer. Außerdem kann sich das Wetter sehr schnell ändern. Checke, bevor du losgehst, das Wetter und informiere dich in der Safe-Travel-App.
Wandertipps
Das ist auf isländischen Wanderwegen zu beachten?
- Der wichtigste Begleiter auf eurer Reise ist die Safe-Travel-App. Hier erfahrt ihr alles zu aktuellen Warnmeldungen, Wetterwarnungen und gesperrten Straßen und Wegen. Bevor du eine Wanderung startest, kannst du dich auch über die App einchecken, dass du gerade diesen Trail laufen möchtest. Hierfür musst du dich nur mit deinem Telefon dort registrieren. So bekommst du auch Warnmeldungen direkt auf dein Handy. Wenn dir im Notfall etwas passiert, kannst du einfach über GPS deine Daten über die App an den Notruf 112 schicken.
- Denke an passende Kleidung. Islands Wetter ist sehr launisch und kann innerhalb kürzester Zeit wechseln. Vor allem im Hochland kann das Wetter extrem schwanken. Es kann sehr windig, regnerisch und stürmisch werden. Regenkleidung solltest du daher immer bei dir Tragen. Am besten kleidest du dich im Zwiebellook, dann bist du immer passend gekleidet. Denk an einen wärmenden Layer, vor allem im Hochland kann es deutlich kühler werden.
- Du solltest immer gute Wanderschuhe tragen. Islands Wanderwege können sehr sumpfig, steinig und rutschig sein.
- Prüfe vor jeder Wanderung die Straßenverhältnisse auf der Safe-Travel-App, die Wetterberichte nach möglichen Warnungen und informiere dich, wenn möglich, am besten an Rangerstationen oder Besucherzentren.
- Informiere dich vorab über die Schwierigkeit der Wanderung und über die Dauer, damit du vor der Dunkelheit zurück bist. Die Tageslängen schwanken im Jahresverlauf sehr stark. Im Sommer kann es sehr lange hell sein, im Winter wird es manchmal gar nicht richtig hell. Nimm zur Sicherheit eine Stirnlampe mit.
- Egal wie lang deine Wanderung ist, du solltest immer die passende Ausrüstung dabei haben. Vor allem auf Mehrtageswanderungen solltest du an Campingausrüstung, Schlafsack, ausreichend Essen und Trinken denken.