Island
Die schönsten Vulkane auf Island
Sie gehören zu Islands Natur und Geschichte – Vulkane. Wunderschön, mystisch und zugleich gefährlich. Island bietet viele Vulkane verschiedenster Arten, die man zum Teil aus nächster Nähe bestaunen kann. Hier findest du eine Übersicht der 10 schönsten Vulkane auf Island.

Top 10 Vulkane auf Island:
- Litli-Hrutur
- Geldingadalir Volcano
- Hverfjall
- Kerid
- Krafla
- Laki
- Eyjafjallajäkull
- Hekla
- Katla
- Snaefellsjökull
1. Litli-Hrutur

Der Litli Hruter ist ein kleiner Berg auf der Reykjanes-Halbinsel in der Nähe des Fischerorts Grindavik und Ort des dritten Vulkanausbruchs in dieser Region in den letzten Jahren. Bereits im März 2021 und August 2022 sind in dem Vulkangebiet Fagradalsfjall Vulkane ausgebrochen. Am 10. Juli 2023 folgte mit dem Litli-Hrutur dann der dritte Ausbruch in einer Reihe weiterer Ausbrüche im Dezember 2023 und Januar 2024.
Bis zum 5. August hielt die Eruption an, danach wurde sie für beendet erklärt. Bereits Tage vorher hatte sich der Vulkanausbruch mit Erdbeben angekündigt. Die meisten lagen zwischen 3-4 auf der Richterskala, einige erreichten jedoch sogar Stärken zwischen 4 und 5. Während des Ausbruchs bildete sich eine 900 Meter lange Spalte, aus der Lava austrat.
Du kannst verschiedene Wanderwege zu den drei Ausbruchsorten nehmen. Es ist wirklich beeindruckend, wie heiß die Lava gewesen sein muss, denn zum Teil dampfen die Lavafelder der Ausbrüche aus 2021 und 2022 noch. Die dampfenden Lavafelder, die Krater und die karge Landschaft wirken wie aus einer anderen Welt. Dies zu erleben ist wirklich bemerkenswert. Mehr zu den Wanderungen findest du hier.
2. Geldingadalir

Der Geldingadalir ist der Ort des ersten Ausbruchs aus der Ausbruchsreihe auf der Reykjanes-Halbinsel. Am 19. März 2021 gegen 21:30 Uhr begann der Vulkanausbruch und es bildete sich ein 700 m langer Riss, aus dem Lava austrat. Schon bald bildete sich der typische Krater. Auch dieser Ausbruch kündigte sich mit einer Vielzahl an Erdbeben an – in Summe registrierte man an die 53.000 Erschütterungen. Dabei erreichten die Erdbeben sogar maximale Stärken von 5,7 auf der Richterskala.
Besonders faszinierend ist die Geologie, denn bestehenden Daten zufolge ist die Lava bei dem Ausbruch die älteste, die seit mehr als 7000 Jahren die Oberfläche erreichte. Grund dafür ist wahrscheinlich die tiefe Magmakammer, die sonst nur am Grund von Meerespalten zu finden ist.
Über einen Wanderweg von der 427 startend kann man den Krater und das Lavafeld des Ausbruches erreichen.
3. Hverfjall

Ein weiterer wirklich markanter Vulkan auf Island ist der Hverfjall. Der im Norden Islands unweit der Ringstraße in Myvatn gelegene Krater ist seit ca. 4500 Jahren nicht mehr ausgebrochen. Er liegt am südlichen Ende des 1,8 km langen Ausbruchsgrabens. Sein Kraterrand ragt 80-100 Meter über die Umgebung hervor.
Direkt am Fuße des Vulkans gibt es einen Parkplatz, von dem eine Wanderung auf den Vulkan startet. Es ist wirklich bemerkenswert, die Dimension des Kraters zu erfahren. Auf den ersten Blick scheint der Vulkan gar nicht so groß. Du solltest daher den Kraterrand einmal auf dem Rundwanderweg umrunden. Dabei wirst du die wahre Dimension und Größe erleben. Der Krater misst nämlich einen Durchmesser von ca. 1 km. Für die Umrundung benötigt du ca. 1 Stunde.
Besonders macht ihn vor allem sein markantes Aussehen, welches Folge des Ausbruchs ist. Der Krater ist durch eine starke Explosion entstanden, bei der Grundwasser und Magma aufeinanderstießen. Dies führte zu enormen Dampfexplosionen, welche das Magma auseinanderrissen, wodurch sich Tephra und Schlacke bildeten. Der Hverfjall gehört zu den schönsten und best geformtesten Tephra-Kratern Islands und es wird davon ausgegangen, dass er zu den größten seiner Art auf dem ganzen Planten gehört.
4. Kerid

Der Kerið ist ein im Süden Islands liegender Kratersee. Aufgrund seiner einzigartigen Farben und seiner Form wird er auch häufig als “Das Auge der Welt” bezeichnet. Er ist Teil der Tjarnarholar-Kraterreihe des Grimsens Vulkanfelds und reiht sich östlich neben 4 anderen Kratern ein. Der Kratersee ist vor ca. 3000 Jahren entstanden. Der 55 m tiefe Krater strahlt in voller Farbenpracht aus roten Farbtönen des eisenhaltigen Vulkangesteins und grünem Moos. Hierzu bildet das aquamarin-blaue Wasser, welches durch am Boden abgelagerte Mineralien entsteht, einen tollen Kontrast.
Interessanterweise war der Vulkan ursprünglich kegelförmig. Bei einer erneuten Eruption soll sich die Magmakammer entleert haben und dabei den Boden des Kraters zum Einstürzen gebracht haben. Er kollabierte also durch sein Eigengewicht.
Vor Ort gibt es einen Parkplatz, von dem man einen Rundweg auf dem Kraterrand starten kann. Du solltest auch deinen Blick über die Umgebung schweifen lassen. Dann wirst du die weiteren Krater der Reihe auch sehen. Wenn du einmal um den Krater gewandert bist, hast du noch die Möglichkeit nach unten in den Krater über einen Weg zu wandern.
5. Krafla
Die 818 m hohe Krafla ist ein Vulkan im Norden Islands in der Nähe von Myvatn. Sie bildet das Zentrum eines 100 km langen Vulkansystems, welches sich entlang der zwei Kontinentalplatten zwischen Nordamerika und Europa gebildet hat. In vielen Fällen eruptiert dieses Vulkansystem in Spalteneruptionen. So sind bereits einige Lavafelder im Laufe der Jahre entstanden wie z. B. das Leirhnjukur Lavafeld. Es gibt allerdings auch einige klassische Vulkankrater.
Das Vulkansystem entstand bereits vor mehr als 200.000 Jahren. Die Krafla-Caldera entstand bereits vor 100.000 Jahren, indem die bei der Explosion eruptierten Rhyolit-Mengen sich ablagerten. In der Geschichte des Ausbruchsgeschehens der Krafla gab es zwei wesentliche Ausbrüche. Im Jahr 1724 erwachte die Krafla nach einer fast 1000-jährigen Ruhephase. Dabei entstand der Viti-Krater, der heute mit wunderschönem blauen Wasser gefüllt ist. Seine Farbe erhält es durch die enthaltenen Kieselsäurealgen. Viti bedeutet so viel wie Hölle – die Isländer glaubten damals wegen der enormen Explosion, dass sich vor ihnen die Höhle öffnet. Heute gibt es einen Wanderweg um den Krater, von dem aus man die Farbenpracht bestaunen kann.
Zusätzlich eröffneten sich im Leirhnjukur einige Eruptionsspalten, aus denen Lava Richtung Reykjahlid floss. Die Eruptionsphase dauerte ganze 5 Jahre an. Im Jahr 1975 begann eine erneute Eruptionsphase, die sogar 9 Jahre andauerte. Sie wurde wie auch die vorherige Eruption als Krafla-Feuer bzw. Myvatn-Feuer (1724) bekannt.
Das enorme geothermische Potential nutzen die Isländer für Ihre Energieversorgung. Bereits 1975 wurden hier Bohrungen zur Nutzung von Erdwärme umgesetzt. In einer zweiten Ausbaustufe im Jahr 1995 wurde die Leistung durch den Bau einer zweiten Turbine erhöht. Heute verfügt das Geothermalkraftwerk über eine Leistung von 60 MW. Dabei sind insgesamt 34 Bohrlöcher entstanden, von denen das tiefste 2222 m misst.
6. Laki Krater

Der Ausbruch der Laki-Krater ist die verheerendste und die größte Naturkatastrophe in der Geschichte Islands mit globalen Auswirkungen.
Die im südlichen Hochland liegende 20 km lange Kraterreihe begann im Jahr 1783 auszubrechen. Die Eruption endete erst im Jahr 1784. Bei der Eruption wurden enorme Mengen an Lava und Asche freigesetzt. Außerdem traten giftige Gase aus den Kratern aus. Das enorme Ausmaß wird noch heute durch das über 600 Quadratkilometer große Lavafeld deutlich.
Der Vulkanausbruch war für den Menschen, die Tiere und die Natur verheerend. Die bei der Eruption ausgestoßenen giftigen Gase regneten mit der Vulkanasche auf das Land nieder und zerstörten dabei einen Großteil der Vegetation im Süden des Landes. Sehr viele Tiere wie Kühe, Pferde und Schafe starben. Folge waren Hungersnöte, denen 25 % der isländischen Bevölkerung zum Opfer fiel.
Doch die Auswirkungen und Folgen des Ausbruchs waren auch in vielen nord- und westeuropäischen Ländern spürbar. Die gewaltigen Mengen an Schwefeldioxid und Fluorgasen haben in Verbindung mit Wasserpartikeln eine gigantische Menge an Aerosolen produziert und wurden als Smog sichtbar. Das veränderte das Klima und die enthaltenden Stoffe führten zu direkten Todesfällen in den nördlichen und westlichen Ländern. Infolge des veränderten Klimas kam es auch hier zu Missernten und Hungersnöten.
Über die Hochlandpisten F206/207 kann man diese unwirkliche Landschaft heute erreichen, allerdings nur mit dem 4×4-Fahrzeug. Die Anfahrt ist nicht ganz trivial, weil man hier auch furten muss. Schaue gerne hier für mehr Infos zu der Strecke rein.
7. Eyjafjallajäkull

Ein Vulkanausbruch, der noch nicht so lange zurückliegt und ebenfalls die Macht vulkanischer Aktivitäten spüren lies – ist der Ausbruch des Eyjafjallajökull. Sein Ausbruch im Jahr 2010 führte zu einer erheblichen Beeinträchtigung des europäischen Flugverkehrs. Bei seiner explosionsartigen Eruption kam die heiße Lava mit der Eisdecke über dem Vulkan in Kontakt, wodurch sie sich rasend schnell abkühlte und in kleine Aschepartikel zerplatzte. Es entstand eine riesige Aschewolke, die Teile des Flugverkehrs lahmlegte.
Das Vulkansystem des Eyjafjallajökull ist mit dem des Katla-Systems verbunden. Was in vielen Fällen in den Jahren danach auch einen Ausbruch des Katlas bedeuten würde. Bislang ist der Katla noch nicht ausgebrochen. Es gibt viele, die behaupten, dass der Katla bereits überfällig ist.
8. Hekla
Der Vulkan Hekla ist aufgrund seiner regelmäßigen und explosiven Ausbrüche auch als “Tor zur Hölle” bekannt. Er gehört zu den bekanntesten und aktivsten Vulkanen der Insel. Bereits mehr als 100 Ausbrüche des Vulkans sind bekannt. Der stärkste Ausbruch ereignete sich im Jahr 1104. Allerdings waren die Ausbrüche im Jahr 1300, 1693 und 1845 noch verheerender für den Menschen und die Tiere. Bei Ausbrüchen der Hekla entstehen regelmäßig riesige Aschewolken, die in Form von Ascheregen in Verbindung mit Lavabomben immer eine riesige Zerstörung in weiten Teilen des Landes anrichten. Der letzte Ausbruch ereignete sich im Jahr 2000, war aber vergleichsweise schwach. Die Hekla befindet sich aktuell in einer aktiven Phase, in der sie in einer Regelmäßigkeit von ca. 10 Jahren ausbricht. Demnach wäre auch hier ein Ausbruch überfällig.
Da Wissenschaftler aktuell einen zunehmenden Magmadruck feststellen, der zu einem neuen Ausbruch führen könnte, sollte man sich auf jeden Fall vor einem Besuch mit den Warn-, Sicherheits- und möglichen Evakuierungsmaßnahmen vertraut machen. Wanderungen auf den Berg sollte man nicht unternehmen, da die Vorwarnzeit vor einem Ausbruch womöglich nicht ausreichen könnten, um das Gebiet zu verlassen. Informiere dich am besten über die Safe-Travel-App.
Es gibt unter dem Vulkan einen Parkplatz, allerdings erreicht man diesen nur mit dem 4×4 Fahrzeug.
9. Katla

Im Süden liegt ein weiterer gefährlicher Vulkan – die Katla. Sie gehört zu den stärksten und explosivsten Vulkanen des Landes und ist mit dem System des Eyjafjallajökull verbunden, weshalb die Katla in der Regel ein paar Jahre nach einem Ausbruch des Eyjafjallajökull ausbricht.
Der Calderavulkan liegt unter Islands viertgrößtem Gletscher – dem Myrdalsjökull. Bei einem Ausbruch vor 13.000 Jahren entstanden pyroklastische Ströme und große Ignimbritflächen. Als sich die Magmakammer geleert hatte, sank diese ein und hinterließ die Caldera. Sie misst ungefähr 14×10 Kilometer. Allerdings liegt sie vollständig unter dem Gletscher.
Bekannt ist, dass die Katla in den letzten 1000 Jahren bereits 20-mal ausbrach. Die letzte Eruption der Katla ereignet sich 1918, sodass der Vulkan überfällig ist und ein neuer Ausbruch anstehen müsste.
Ihre zerstörerische Kraft liegt in der Verbindung mit dem Gletscher. Die Explosivität des Vulkans wird durch das Schmelzwasser verstärkt, welches bei dem Ausbruch entsteht. Bei der Explosion entstehen somit auch große Aschewolken. Außerdem sammelt sich das Gletscherwasser häufig in subglazialen Seen. Das kann dazu führen, dass das Wasser den Gletscher anhebt. Sobald der Wasserdruck zu hoch ist, kann das Eis brechen und es entstehen gigantische Flutwellen.
Es gibt wunderschöne Eishöhlen am Katla, die man besichtigen kann. Von Vik aus werden viele verschiedene geführte Touren angeboten. Wir können die Tour mit Artic Adventures empfehlen. Auf eigene Faust, sollte man das Gelände rund um den Katla nicht betreten, da dies zu gefährlich ist. Es gibt Gletscherspalten und in Bereichen wo Gletscher weggeschmolzen sind, gibt es häufig Treibsandflächen.
10. Snaefellsjökull

Der Snaefellsjökull befindet sich an der Spitze der Sneafellsnes-Halbinsel im Westen von Island. Die Spitze des Vulkans ist vereist und liegt auf einer Höhe von 1446 m über dem Meeresspiegel. Die Eisschicht ist im Kraterbecken bis zum 50 m dick. Entstanden ist der Vulkan vor etwa 800.000 Jahren. Der letzte Ausbruch ereignete sich vor ca. 1800 Jahren, bei dem das Lavafeld Haarhraun entstanden ist.
Der Vulkan ist Zentrum des gleichnamigen Nationalparks Snaefellsjökull. Über die F570/570 fahrt ihr ganz nah am Vulkan vorbei und könnt seine Schönheit bestaunen. Wenn du mehr zu der Piste erfahren möchtest, schaue hier rein.